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Brilon Wald - Meschede

8 Minuten Lesezeit

Tjaja,
wieder so'ne Unternehmung, die für die meisten Wanderer zu weit ist, zumindest ohne Zwischenstopp bspw. in Föckinghausen. Da setzt man sich in Meschede in den Zug, steigt 3 Bahnhöfe (!) später aus, und wandert 33km zurück. Es ist jetzt Trainingszeit für den Hollenmarsch, da müssen recht häufig lange Wanderungen her, um in Form  zu kommen. 💪 Schonmal als Vorwarnung: Bald steht auch eine Wanderung über 50km an. Und zwar in den Osterferien, damit ich am Folgetag nicht arbeiten muss. Zu so'ner Vorbereitung gehört auch eine halbwegs passende Urlaubsplanung, bzw. die Vorbereitung muss auf die Urlaubstage abgestimmt sein.

Wo waren wir... Brilon Wald. Das ist eigentlich ein nettes Basislager, um mit etwas Anlauf auf die höchsten Gipfel rund um Willingen zu kommen. Das habe ich im April letzten Jahres gemacht. Auf diesem Bild seht ihr in der linken Bildhälfte ein Tal. Ich bin letzten April über die Berge auf der rechten Seite dieses Tals zurück gekommen:

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Aber diesmal ging es in die entgegengesetzte Richtung: nordwestwärts, über die Berge auf der rechten Seite dieses Tals, in Richtung Arnsberger Wald ganz hinten am Horizont in der Bildmitte:

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Es war nämlich Regen angesagt, auch im Hochsauerland, da wäre er nur kälter gewesen. Da reichten mir 663m als höchster  Punkt bzw. diese Gipfel oberhalb 650m:

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Und da war er auch schon, der Regen, teilweise kam er recht kräftig daher. Schaut mal in die Pfützen in der linken Bildhälfte. Die Tropfen sind so groß, dass das Wasser in den Pfützen wieder sichtlich hochspritzt. Bei Nieselregen oder leichtem Regen ist das nicht der Fall:

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Im Hochsauerland wäre der Regen kälter gewesen... naja, Problem: Ich war auch noch halbwegs hoch, oberhalb 500m, die ersten 15km der Strecke. Das war nix warmes, vielleicht 5°C. Ich war obenrum 4-lagig angezogen und darüber ein Regencape, damit der Rucksack nicht nass wurde.

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Das war ein recht großes Regengebiet, das das Tief bei Großbritannien und Frankreich von Süden her ins Sauerland rauf lenkte. Weiter östlich war es sonnig und warm:

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Bearbeitet nach https://www.wetteronline.de/wetterradar

An der Stelle ein Exkurs zum Thema Frühlingswetter und Regen:

Die meisten Fernseh-Meteorologen würden wohl sagen "in Ostdeutschland herrscht schönes Frühlingswetter." Im Westen kommt ihnen höchstens "die Natur braucht den Regen" über die Lippen, vermutlich mit dem Zusatz im Geiste "aber schön ist es trotzdem nicht". Claudia Kleinert sagte vor Kurzem "mit Frühling hat das nix zu tun".

Hallo? Geht's noch? Von mir werdet ihr sowas nicht lesen. Was soll Regen bei 5°C auf 500m denn sein? Im Ruhrgebiet und Rheinland waren es zu dem Zeitpunkt 8-10°C. Soll das etwa winterlich sein? Ok, kann auch im Winter vorkommen, aber da wäre es relativ warmes Wetter mit massivem Tauwetter im Hochsauerland. Ok, Kompromissvorschlag: nasskalt ist es. Aber nasskalt kann es in jeder Jahreszeit werden, auch im Sommer.

Und zum Thema "schönes Wetter": Regen wäscht die Luft rein, er reißt Pollen und Staub zu Boden. Dass die Natur nie zu viel Regen kriegen kann, sollte spätestens am Wort "Regenwald" klar werden. Wobei es in Nord-Indien, am Südrand des Himalayas noch mehr regnet, da könnt ihr euch mal Fotos im Internet suchen. Der endlose Sommer von April bis Oktober 2018 war der wärmste, trockenste und sonnigste seit Aufzeichnungsbeginn in NRW. Seitdem hat es ja sehr sehr viel geregnet mit wiederholtem Hochwasser, einem halben Meter Schnee im Hochsauerland, der wieder wegregnete. Trotzdem ist der Zeitraum vom 1.4.18 bis zum 31.3.19 in NRW der trockenste seit 1974! Es kann immernoch hunderte Liter regnen, bevor wir durchschnittliche Verhältnisse in NRW haben.

Ich will nicht sagen, dass ich Regenwetter schöner als sonniges Wetter finde, es hat beides seine Vor- und Nachteile. Und für einen Hobbymeteorologen wie mich hat sowieso jedes Wetter seine interessanten Eigenheiten. Bei Regenwetter herrscht natürlich Erkältungsgefahr, wenn man bis auf die Haut nass wird und innerlich auskühlt. Aber geht mal mit Regencape, Gummihose und imprägnierten Schuhen raus in den Regen und bildet euch eure Meinung. Regenwetter ist besser als sein Ruf. Ohne diese Einstellung würde ich nicht 1x wöchentlich einen Beitrag hier schreiben. Ich wandere bei fast jedem Wetter.

Zurück zur Wanderung:

Für den Nachmittag war auch weitgehend trockenes Wetter mit sonnigen Abschnitten für den Nachmittag vorhergesagt. Ok, der Regen dauerte etwas unerwartet lange durch das große Regengebiet, aber er hörte am Nachmittag auf. Hier war ich nun auf dem Ruhrhöhenweg, dem ich auf den letzten 19km zu 99% treu blieb:

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Die meisten Fernseh-Meteorologen würden zur herauskommenden Sonne wohl sagen "der Frühling kommt zurück." Nunja, es wurde tatsächlich spürbar wärmer, ca 8°C. Das lag auch daran, dass ich mich nun um die 400m bewegte, auf diesem Foto sogar ein paar km zwischen 330 und 400m üNN:

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Dann ging es noch mitten durch Eversberg. Das ist eines der wenigen Dörfer, dessen Altstadt von den Bomben im 2. Weltkrieg verschont geblieben ist. Außerdem ist am rechten Bildrand eine Burgruine zu sehen:

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Und gegen Ende der Wanderung, jenseits von km30, gab es auch eine Aussicht auf das Ruhrtal und Meschede: 😃

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Das Wetter bis Mitte nächster Woche ist übrigens ziemlich unsicher. Der Tiefdruck über Frankreich zieht sich ins Mittelmeer zurück und über Nordeuropa macht sich ein Hoch breit, nachhaltig. Das Sauerland ist genau zwischen diesen Stühlen: Bleibt es wechselhaft unter leichtem Tiefdruckeinfluss? Oder kriegen wir trockene Ostluft? Naja, auch bei der Tiefdruckvariante bleibt es die meiste Zeit der kommenden Woche trocken mit etwas Sonne. Bei der Ostluft-Variante gibt's warme Tage und kalte Nächte mit mehr Sonne. 😃

LG

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